WIR WAREN NIE WEG

Die Blaupause
 
Ein heimattreuer Western von Christiane Mudra

 Uraufführung 23. Juli 2015
aktualisierte Fassung zum 40. Jahrestag des Oktoberfestattentats 2020 

Trailer der Uraufführung am 23. Juli 2015 in München

Die investigative Theaterperformance ist der erste Teil einer Trilogie und nimmt die Kontinuität rechtsterroristischer Netzwerke vom Münchner Oktoberfestattentat 1980 bis zur Mordserie des NSU in den Blick.

über WIR WAREN NIE WEG

„Wir waren nie weg“ ist ein süddeutsches Genre-Stück, das sich der Stilmittel des Italo-Western bedient. „Wir waren nie weg“ untersucht wiederkehrende Phänomene wie tote Täter, vernichtete Asservate und überraschend verstorbene Zeugen, die eine vollständige Aufklärung erschweren. Wie der Spaghetti-Western ist das Stück politisch unkorrekt, überzeichnend und provozierend. Die klassischen Motive der Filmgattung aus den 1960er Jahren sind eine von alltäglichem Rassismus geprägte, verängstigte, moralisch verfallene Gesellschaft, ein korrupter Sheriff mit Verbindungen ins kriminelle Milieu sowie ein von Rachsucht, Eigennutz und Habgier angetriebener Protagonist, der gegen die bürgerliche Gesellschaft rebelliert. „Wir waren nie weg“ unterfüttert diese klassischen Motive mit Recherchematerial von 1980 bis heute.

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„Wir waren nie weg“ ist ein performativer „Abendspaziergang“ durch München: München als einstige „Hauptstadt der Kunst und unserer Bewegung“, in der die Nationalsozialisten die erste Ausstellung „Entartete Kunst“ zeigten. München als Tatort des Oktoberfestattentats im Jahr 1980. München als internationaler Szenetreff Anfang der 1990er Jahre. München als Standort des ersten Braunen Hauses nach 1945. München als Bühne für den britischen Holocaustleugner David Irving. München als Tatort des vereitelten Attentats der Wiese-Gruppe. München als Heimatstadt der Burschenschaft Danubia. München als Tatort von zwei Morden, die der Terrorzelle NSU zugerechnet werden. Der Text von „Wir waren nie weg“ ist eine provozierende Collage aus rechtsextremistischen Zitaten, die mit O-Tönen aus dem NSU-Komplex, Publikationen von Staats- und Verfassungsschützern u.v.m. unterschnitten werden.

Im Zentrum des Abends steht das Verhältnis von rechter Szene und Sicherheitsbehörden. Das Stück legt neonazistisches Gedankengut sowie ideologische und personelle Kontinuitäten rechter Netzwerke offen. Es hinterfragt die von Strafverfolgern immer wieder formulierte Einzeltätertheorie und thematisiert den jahrzehntelangen Einsatz von V-Männern in Führungspositionen rechtsextremer Vereinigungen, wo sie vielfach als Brandbeschleuniger fungierten.

Dabei benennt „Wir waren nie weg“ maßgebliche Strukturen in den alten Bundesländern. Außerdem schärft das Stück die Wahrnehmung des Publikums, um dem durch AfD, Pegida und Thilo Sarrazins „Deutschland schafft sich ab“ wieder salonfähig gewordenen Alltagsrassismus zu begegnen.

Szenenfotos


Presse

„Mudra und ihrem Team gelingt es, gerade durch die Einbettung in das skurrile Krimi-Western-Setting, die ohnehin schon erschütternden einzelnen Tatsachen zusammenzudenken. (…) Ein absolut lohnendes, mutiges Projekt, das den politischen Skandal nicht zur eigenen Profilierung nutzt, sondern das ganz einfach und zunehmend verzweifelt um die Wahrheit kämpft.”

NACHTKRITIK, 24. JULI 2015


„Dass Mudra deren Worte Figuren in den Mund legt, die aus den Italo-Western Sergio Leones (…) stammen könnten, ist ein raffinierter Kunstgriff, der (…) die Drastik der Morde, aber auch die teils skandalöse Rolle der Staatsschützer verdeutlicht. (…) Bedingt durch die kühne Italo-Optik gelingen (…) atemberaubende Bilder. (…) Die Recherche erreicht eine beeindruckende Tiefe. Die Darsteller spielen zum Niederknien intensiv. Die Szenen sind klug und witzig arrangiert.”

MÜNCHNER MERKUR, 24. JULI 2015

„Wir waren nie weg entpuppt sich als Stück, das als Western verkleidet eine ganze Reihe von Ungereimtheiten im Umgang der deutschen Behörden mit rechtsextremen Gewalttaten aufdecken will. Klingt nach einem gewagtem Spagat, doch der funktioniert. (…) Ein erhellendes Theaterexperiment.”

SÜDDEUTSCHE ZEITUNG, 24. JULI 2015

Deutschland. In München wurde der Rechtsterrorismus im Theaterstück „Wir waren nie weg“ behandelt. Christiane Mudra zeichnet für das (…) Schauspiel verantwortlich, das Terrorakten von Neonazis seit 1980 auf den Grund geht.
Das in Form eines Westerns inszenierte Stück thematisierte das Oktoberfestattentat wie die NSU Morde und bot dem Publikum die Gelegenheit, sich unter freiem Himmel aktiv am Geschehen zu beteiligen. (…) Unter die Zuschauer mischte sich ein Rechtsextremist, (…) der gezielt eingeschleust worden war, um Reaktionen der Zuschauer zu provozieren. Zu Beginn des dreieinhalbstündigen Abends wurden Blumen an den Gedenkstätten der NSU- Morde und des Oktoberfestattentats niedergelegt.

SABAH, AUSGABE TÜRKEI, 10. AUGUST 2015

„Christiane Mudra verbindet Fakten, Originalzitate von Behörden und Westernoptik so raffiniert, dass es einem – trotz sommerlicher Hitze – immer wieder eiskalt den Rücken herunterläuft. Ihr Stück ist manchmal schwer auszuhalten. Denn es ist eben nicht nur Theater. Hier werden reale Morde verhandelt.”

BR ZÜNDFUNK, 23. JULI 2015

„Regisseurin Christiane Mudra zeigt bisher weitgehend unbekannte Zusammenhänge auf. … „Das war kein Theater, sondern die Wahrheit“ … „Wir können durch Mudras Stück lernen, wie Dinge zusammenhängen, die nicht gesehen werden oder nicht gesehen werden wollen“ betont der Journalist und Autor Ulrich Chaussy.“

BAYERISCHE STAATSZEITUNG, 31. JULI 2015

“Vor uns liegt die Wiesn. Bierzelte werden aufgebaut, Marstall, Schottenhammel, Bräurosl. Heile Münchner Gemütlichkeit. Bis es 1980 damit vorbei war. Neben dem Eingang rostet seitdem ein Denkmal für die Opfer des Oktoberfestattentats vor sich hin. Platzer, Schiele, Vestner, zwölf Namen. Das beachtet sonst niemand, aber heute ist es anders. Genau das ist das Verdienst des Stückes Wir waren nie weg der Regisseurin Christiane Mudra: Zeitgeschichte an realen Orten zum Leben zu erwecken und den Zuschauer so tiefer zu berühren, als es ein Medienbericht oder ein Buch können.”

TAZ - 24. JULI 2015

„Wir waren nie weg“ fordert die Zuschauer auf, Schauplätze rechter Mordtaten wahrzunehmen und den Wunsch nach Aufklärung nicht aufzugeben.”

B5 AKTUELL, 22. JULI 2015

„Zufälle, Phantome, Verstrickungen- das kann nicht wahr sein! (…) Eine Räuberpistole, die man keinem Drehbuchautor abkaufen würde…Man ist schwer beeindruckt von dem Furor und dem Witz, mit dem Mudra und ihr Team das Denken in Bewegung gebracht haben.“

ABENDZEITUNG, 28. JULI 2015


„dokumentarisch, künstlerisch hervorragende Inszenierung. (…) Eine Teilhabe kann in jedem Fall nur empfohlen werden.”

THEATERKRITIKEN.COM, 23. JULI 2015


„Hochpolitisches Straßentheater: (…) Der actionreiche Abendspaziergang beginnt an der dichtbefahrenen Trappentreustraße, Hausnummer 4, wo Theodoros Boulgarides am 15. Juni 2005 mit drei Kopfschüssen getötet wurde (…). Keine halbe Fußminute entfernt befand sich eine Wohngemeinschaft, in der zeitweise der Neonazi Martin Wiese gelebt hatte, der 2003 wegen eines geplanten Anschlags auf das jüdische Gemeindezentrum verhaftet (…) worden war. (…) Neben den Leistungen sämtlicher Schauspieler steckt eine beachtliche Organisationsleistung in dem Stück, das an der Mehrzahl der Schauplätze von einer Klezmer-Band begleitet wird und in einem früheren Neonazitreff in der Herzog-Heinrich-Straße zum Umtrunk beim »Dienstleister der Demokratie« einlädt. “

JUNGE WELT, 28. JULI 2015

„Mudra und ihrem Team gelingt es, gerade durch die Einbettung in das skurrile Krimi-Western-Setting, die ohnehin schon erschütternden einzelnen Tatsachen zusammenzudenken. (…) Ein absolut lohnendes, mutiges Projekt, das den politischen Skandal nicht zur eigenen Profilierung nutzt, sondern das ganz einfach und zunehmend verzweifelt um die Wahrheit kämpft.”

NACHTKRITIK, 24. JULI 2015


„Dass Mudra deren Worte Figuren in den Mund legt, die aus den Italo-Western Sergio Leones (…) stammen könnten, ist ein raffinierter Kunstgriff, der (…) die Drastik der Morde, aber auch die teils skandalöse Rolle der Staatsschützer verdeutlicht. (…) Bedingt durch die kühne Italo-Optik gelingen (…) atemberaubende Bilder. (…) Die Recherche erreicht eine beeindruckende Tiefe. Die Darsteller spielen zum Niederknien intensiv. Die Szenen sind klug und witzig arrangiert.”

MÜNCHNER MERKUR, 24. JULI 2015

„Wir waren nie weg entpuppt sich als Stück, das als Western verkleidet eine ganze Reihe von Ungereimtheiten im Umgang der deutschen Behörden mit rechtsextremen Gewalttaten aufdecken will. Klingt nach einem gewagtem Spagat, doch der funktioniert. (…) Ein erhellendes Theaterexperiment.”

SÜDDEUTSCHE ZEITUNG, 24. JULI 2015

Deutschland. In München wurde der Rechtsterrorismus im Theaterstück „Wir waren nie weg“ behandelt. Christiane Mudra zeichnet für das (…) Schauspiel verantwortlich, das Terrorakten von Neonazis seit 1980 auf den Grund geht.
Das in Form eines Westerns inszenierte Stück thematisierte das Oktoberfestattentat wie die NSU Morde und bot dem Publikum die Gelegenheit, sich unter freiem Himmel aktiv am Geschehen zu beteiligen. (…) Unter die Zuschauer mischte sich ein Rechtsextremist, (…) der gezielt eingeschleust worden war, um Reaktionen der Zuschauer zu provozieren. Zu Beginn des dreieinhalbstündigen Abends wurden Blumen an den Gedenkstätten der NSU- Morde und des Oktoberfestattentats niedergelegt.

SABAH, AUSGABE TÜRKEI, 10. AUGUST 2015

„Christiane Mudra verbindet Fakten, Originalzitate von Behörden und Westernoptik so raffiniert, dass es einem – trotz sommerlicher Hitze – immer wieder eiskalt den Rücken herunterläuft. Ihr Stück ist manchmal schwer auszuhalten. Denn es ist eben nicht nur Theater. Hier werden reale Morde verhandelt.”

BR ZÜNDFUNK, 23. JULI 2015

„Regisseurin Christiane Mudra zeigt bisher weitgehend unbekannte Zusammenhänge auf. … „Das war kein Theater, sondern die Wahrheit“ … „Wir können durch Mudras Stück lernen, wie Dinge zusammenhängen, die nicht gesehen werden oder nicht gesehen werden wollen“ betont der Journalist und Autor Ulrich Chaussy.“

BAYERISCHE STAATSZEITUNG, 31. JULI 2015

“Vor uns liegt die Wiesn. Bierzelte werden aufgebaut, Marstall, Schottenhammel, Bräurosl. Heile Münchner Gemütlichkeit. Bis es 1980 damit vorbei war. Neben dem Eingang rostet seitdem ein Denkmal für die Opfer des Oktoberfestattentats vor sich hin. Platzer, Schiele, Vestner, zwölf Namen. Das beachtet sonst niemand, aber heute ist es anders. Genau das ist das Verdienst des Stückes Wir waren nie weg der Regisseurin Christiane Mudra: Zeitgeschichte an realen Orten zum Leben zu erwecken und den Zuschauer so tiefer zu berühren, als es ein Medienbericht oder ein Buch können.”



TAZ - 24. JULI 2015

„Wir waren nie weg“ fordert die Zuschauer auf, Schauplätze rechter Mordtaten wahrzunehmen und den Wunsch nach Aufklärung nicht aufzugeben.”

„Zufälle, Phantome, Verstrickungen- das kann nicht wahr sein! (…) Eine Räuberpistole, die man keinem Drehbuchautor abkaufen würde…Man ist schwer beeindruckt von dem Furor und dem Witz, mit dem Mudra und ihr Team das Denken in Bewegung gebracht haben.“

ABENDZEITUNG, 28. JULI 2015


„dokumentarisch, künstlerisch hervorragende Inszenierung. (…) Eine Teilhabe kann in jedem Fall nur empfohlen werden.”

THEATERKRITIKEN.COM, 23. JULI 2015


„Hochpolitisches Straßentheater: (…) Der actionreiche Abendspaziergang beginnt an der dichtbefahrenen Trappentreustraße, Hausnummer 4, wo Theodoros Boulgarides am 15. Juni 2005 mit drei Kopfschüssen getötet wurde (…). Keine halbe Fußminute entfernt befand sich eine Wohngemeinschaft, in der zeitweise der Neonazi Martin Wiese gelebt hatte, der 2003 wegen eines geplanten Anschlags auf das jüdische Gemeindezentrum verhaftet (…) worden war. (…) Neben den Leistungen sämtlicher Schauspieler steckt eine beachtliche Organisationsleistung in dem Stück, das an der Mehrzahl der Schauplätze von einer Klezmer-Band begleitet wird und in einem früheren Neonazitreff in der Herzog-Heinrich-Straße zum Umtrunk beim »Dienstleister der Demokratie« einlädt. “

JUNGE WELT, 28. JULI 2015

 360° Trailer: Sommer 2016


Credits


Konzept, Recherche, Text und Regie: Christiane Mudra

Mit: Christina Baumer, Andrim Emini, Sebastian Gerasch, Berivan Kaya und Murali Perumal

Musik: Michail Winnizkij, Leonid Khenkin, Boris Kupin

Ausstattung: Julia Kopa

Video- / Audioinstallation: Peer Quednau

Regieassistenz: Sarah Schuchardt

Produktion: Rat & Tat Kulturbüro

PR: Ulrich Stefan Knoll

Fotos: Edward Beierle und Kerstin Reichelt

Kamera: Firas Sabbagh, Michael Berger

Schnitt: Bjela Proßowsky